Startschuss für neues Baugebiet noch vor der Wahl
Die Mitglieder des Ortsgemeinderats treffen sich am Dienstag, 14. Mai, um 19 Uhr zu ihrer letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen. Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung stehen unter anderem die Instandsetzung bzw. Sanierung der Blitzschutzanlage an der Kurfüstenhalle, die Aufstellung des Bebauungsplans „Im Dielkopffeld“, eine Bauvoranfrage für ein Grundstück im Wohngebiet Bornplatz, die Verlängerung der Rahmenverträge für Baumpflegearbeiten und Baumkontrolle, die Vertragsverlängerung für Unternehmerleistungen an der Straßenbeleuchtung, die Beteiligung an der diesjährigen Kirmesveranstaltung auf dem Dorfplatz, Mitteilungen und Anfragen sowie eine Einwohnerfragestunde zum Abschluss der Sitzung.
Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung beschäftigt sich der Rat mit Mitteilungen und Anfragen.
Wie es in der Beschlussvorlage der Verbandsgemeindeverwaltung zum Thema Blitzschutzanlage heißt, ist die Anlage in einem mangelhaften Zustand. Aufgrund der Gebäudeausmaße sei die Beseitigung der Mängel sehr aufwändig, da mit Hubarbeitsbühne und Fassadengerüst gearbeitet werden müsse. Die Verwaltung rechnet mit Kosten von rund 13.500 Euro. Im Haushalt der Ortsgemeinde wurden laut Vorlage für entspreche Maßnahmen zwar anteilige Mittel des Bistums Limburg vorgesehen, nicht jedoch eigene Mittel der Ortsgemeinde. Deshalb müsse auf Gelder zurückgegriffen werden, die eigentlich für Voruntersuchungen zur statischen Sanierung des Kirchendaches eingeplant waren. Außerdem muss die Instandsetzung und Erneuerung von Schneefanggittern am der Kurfürstenhalle ins Jahr 2020 verschoben werden.
Hintergrund für die geplante Ausweisung eines neuen Baugebietes „Im Dielkopffeld“ ist laut Verwaltung eine „moderate Nachfrage nach Baugrundstücken“. Konkret gebe es acht Bauinteressenten. Im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde ist dafür eine rund drei Hektar große Fläche vorgesehen, für die nun ein Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Hier sollen auf etwa 1,5 Hektar rund 20 Bauplätze in der Größe zwischen 500 und 800 Quadratmetern entstehen. Da die Gemeinde die im vorgesehenen Gebiet liegenden Flächen nicht vollständig erwerben konnte, muss ein Umlegungsverfahren eingeleitet werden. Das geplante Baugebiet schließt an das Baugebiet „Im Krautfeld – Oberes Dielkopffeld“ an und rundet nach Auffassung der Verwaltung „die Ortslage sinnvoll ab“.
Eine „Ringerschließung“ an den Endpunkten von Mariothstraße und Dielkopfweg mache Wendeanlagen überflüssig, so die Verwaltung. Ein geordneter Verkehrsfluß sei möglich. Außerdem sei eine Stichstraße vorgesehen, um das Gebiet möglicherweise in östlicher Richtung, also in Richtung Landesstraße 327, zu erweitern.
Bei den einzelnen Baugrundstücken soll die Grundflächenzahl auf 0,4, die Geschossflächenzahl auf 0,8 und die Zahl der Vollgeschosse auf zwei begrenzt werden. Die Gestaltungsfantasien von Bauwilligen sollen „nur im notwendigen Maß“ geregelt werden. Allerdings sollen mit „Höhenfestsetzungen für Aufschüttungen, Abgrabungen, Stützmauern und Einfriedungen“ negative Auswirkungen auf Orts- und Landschaftsbild beschränkt werden. Allerdings ist es wegen der Größe des bisher geplanten Bauabschnitts (1,5 Hektar) wahrscheinlich, dass alle umweltschutzrelevanten Prüfungen (Arten- und Biotopschutz, Eingriffsregelung) sowie der ansonsten notwendige Nachweis von Ausgleichsflächen die Umsetzung der Pläne nicht beeinträchtigen. Nach Auffassung der Verwaltung gibt es auch kein Potenzial für eine vorzuziehende innerörtliche Bauplanung (Innenentwicklungspotenziale), weil die Eigentümer von insgesamt zehn im Ortskern gelegenen Grundstücken demnach nicht bereit sind, ihre Bauplätze zu verkaufen.
Weitere Informationen zum geplanten Baugebiet (zum Herunterladen):